Kapellensüng, Lindlar

Durch Stein und Feld auf stillen Wegen

Unsere Wanderung begann in Kapellensüng, wo wir das Auto am kleinen Wanderparkplatz oberhalb des Orts abstellten. Der Morgen war frisch, und die Felder glänzten noch leicht vom Tau, als wir in Richtung Osten aufbrachen. Zunächst ging es gemächlich bergab, hinein in einen stillen, bewaldeten Taleinschnitt, wo das Licht nur spärlich durch das dichte Laub filterte.

Bald schon öffnete sich die Landschaft, und über Wiesen und vereinzelte Höfe näherten wir uns einem der geologisch spannendsten Punkte der Region: dem stillgelegten Steinbruch Lindlar. Die schroffen Grauwackewände, das dunkle Wasser im Grund und die Ruhe drumherum verleihen diesem Ort etwas Ursprüngliches. Hier lohnt es sich, kurz zu verweilen – nicht nur wegen des Ausblicks, sondern auch wegen der Geschichte, die förmlich in den Steinen eingeschrieben ist.

Ein Stück des Steinhauerpfads – thematisch ausgeschildert mit Tafeln und Audiostationen – begleitet unseren Weg durch den angrenzenden Wald. Wir erleben den Alltag der Männer, die hier einst arbeiteten, erahnen Mühsal und Präzision der Steinbearbeitung. Doch wir folgen dem Pfad nicht vollständig, sondern biegen bald ab in Richtung Brochhagen.

Der Weg dorthin führt abwechslungsreich über Waldpfade und kleine Hohlwege, quert Bäche und öffnet sich schließlich in ein weites, offenes Tal. Brochhagen selbst empfängt uns mit der beruhigenden Gleichmäßigkeit eines typisch bergischen Straßendorfs: Fachwerk, Wiesen, Hühner.

Von dort steigen wir hinauf zu den Höhen bei Oberfeld, wo sich das Panorama plötzlich weitet. In der Ferne das satte Grün der Wälder, unter uns das sanfte Auf und Ab der Weideflächen – hier weht ein stiller Wind, der die Gedanken sortiert.

Der Rückweg Richtung Kapellensüng verläuft zunächst über einen Feldweg, der von alten Obstbäumen gesäumt ist, dann erneut durch dichten Wald. Die letzte halbe Stunde wandern wir in angenehm kühlem Schatten, begleitet von Vogelstimmen und dem sanften Knirschen des Bodens unter den Schuhen.

Zurück am Parkplatz fühlen sich die 13 Kilometer gut gelaufen an – wie ein Weg, der nicht nur durch Landschaft, sondern auch durch Zeit geführt hat.

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